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    Wer Energie spart, verdient

    Energieeffizienz war lange das Stiefkind der Nachhaltigkeit. Irgendwo zwischen „sollten wir mal angehen“ und „lohnt sich bestimmt irgendwann“.
    Doch in einer Zeit, in der Strom- und Gaspreise Achterbahn fahren und CO₂-Kosten schleichend zur zweiten Steuer werden, hat sich die Perspektive verschoben: Energieeffizienz ist kein Klimathema mehr – sie ist ein Cashflow-Thema.

    Der Mittelstand steht dabei vor einer simplen, aber entscheidenden Frage: Welche Maßnahmen sparen Geld – und zwar schnell? Genau darum geht es hier: um Energieeffizienz mit Rendite, um Projekte, die sich in weniger als zwei Jahren amortisieren.

    Warum „kurze Amortisation“ der neue CFO-Code ist

    Viele Unternehmen haben in den letzten Jahren ihre Energie- und Klimastrategien überdacht. Statt langfristiger Visionen zählen heute kurzfristige Erfolge, die sich in der GuV bemerkbar machen.

    Denn was CFOs überzeugt, sind nicht bunte Nachhaltigkeitscharts, sondern konkrete Payback-Zahlen. Eine Investition in LED-Beleuchtung oder Wärmerückgewinnung mit einer Amortisation von 18 Monaten schlägt jede ESG-PowerPoint – weil sie sofort Rendite liefert.

    Zugleich steigt der Druck von außen:

    • CO₂-Bepreisung verteuert ineffiziente Prozesse.

    • Förderprogramme subventionieren Investitionen – aber nur für kurze Zeiträume.

    • Energieaudits nach EDL-G machen Effizienzmaßnahmen mess- und vergleichbar.

    Mit anderen Worten: Wer jetzt handelt, spart doppelt – Energie und Opportunitätskosten.

    Beispiel 1: Wärmerückgewinnung – Abwärme ist kein Abfall

    Ein Metallverarbeiter aus Niedersachsen hat in seiner Produktion eine Wärmerückgewinnung aus Druckluftkompressoren installiert. Die Anlage nutzt die entstehende Abwärme zum Heizen von Hallen und Bürogebäuden.

    Ergebnis: Energieeinsparung von rund 20 %, Investitionskosten 80.000 €, Amortisation 16 Monate.
    Der Clou: Die Maßnahme wurde mit 30 % durch das BAFA gefördert – der reale Payback lag also bei rund einem Jahr.

    👉 Weiterführend dazu auch: Branchenfokus Metall- & Stahlindustrie – Dekarbonisierung, CO₂-Kosten & CBAM.

    Beispiel 2: LED-Umrüstung – Licht, das sich rechnet

    Klingt banal, rechnet sich aber fast immer. Ein Hersteller von Kunststoffteilen rüstete seine 2.000 m² Produktionsfläche auf LED-Technologie mit intelligenter Steuerung um.

    Vorher: 120.000 kWh Stromverbrauch pro Jahr allein fürs Licht.
    Nachher: 60.000 kWh.
    Investition: 28.000 €, Einsparung: 18.000 € jährlich.

    Payback: 18 Monate.

    Die Bonus-Effekte? Weniger Wartung, bessere Lichtqualität und – nicht zu unterschätzen – zufriedene Mitarbeitende, die sagen: „Endlich sieht man, was man produziert.“

    Beispiel 3: Druckluftoptimierung – der leise Geldfresser

    In vielen Betrieben läuft Druckluft 24/7 – oft mit Leckagen, veralteten Steuerungen und zu hohem Druckniveau. Ein Maschinenbauer aus Baden-Württemberg ließ seine Anlage prüfen: 18 % Leckagen, 1 bar zu hoher Betriebsdruck.

    Nach Beseitigung der Undichtigkeiten und Einbau einer bedarfsgerechten Steuerung sanken die Stromkosten um 28 %.
    Investition: 35.000 €.
    Einsparung: 22.000 € jährlich.
    Amortisation: 19 Monate.

    Das Ganze war so erfolgreich, dass das Unternehmen die Maßnahme intern zur „Effizienz-Challenge“ ausrief – mit einem Augenzwinkern: Wer neue Leckagen findet, bekommt ein Feierabendbier. 🍺

    Beispiel 4: Digitalisierung & Lastmanagement – Daten als Energiesparplan

    Ein Handelsunternehmen nutzte KI-basierte Auswertungen seiner Energiemessgeräte (Strom, Gas, Kühlung). Durch die Analyse erkannte man, dass bestimmte Anlagen nachts unnötig liefen.

    Nach Einführung eines automatisierten Lastmanagementsystems:

    • 12 % weniger Stromverbrauch,

    • Einsparung 36.000 € jährlich,

    • Amortisation: 14 Monate.

    Das zeigt: Digitalisierung ist nicht nur nice-to-have, sondern schlicht ein smarter Energiemanager.

    👉 Siehe auch: Datenqualität statt Datenflut – so schaffen Unternehmen die Grundlage für KI-gestützte Entscheidungen.

    Förderprogramme: Der Staat bezahlt mit

    Viele Maßnahmen rechnen sich nur deshalb so schnell, weil es attraktive Zuschüsse gibt. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert Energieeffizienz-Investitionen mit bis zu 40 % Zuschuss. Auch Programme wie „Bundesförderung für Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft“ oder regionale Initiativen (z. B. NRW.Bank) senken die Investitionskosten deutlich.

    Die moralische Lehre: Wer sich vor Formularen scheut, verschenkt Geld.

    Handlungsempfehlung: CFO-Sicht auf Energieeffizienz

    1. Quick Wins zuerst.
      Beginnen Sie mit Projekten unter 50.000 €, die < 2 Jahre Payback versprechen.

    2. Fördermittel kombinieren.
      Bundes- und Landesprogramme können sich ergänzen – prüfen lohnt sich.

    3. Daten erfassen.
      Ohne Messung keine Steuerung. Installieren Sie Energie-Monitoring, bevor Sie investieren.

    4. Energieeffizienz als Teil der Resilienzstrategie.
      Jede eingesparte Kilowattstunde senkt Risiken bei Preisvolatilität und CO₂-Kosten.

    👉 Lesen Sie ergänzend dazu auch: Resilienz und Kosteneffizienz im Mittelstand – wie Unternehmen Krisen meistern und profitabler werden.

    Fazit: Energiesparen ist die ehrlichste Form von Profitabilität

    Energieeffizienz ist kein moralischer Imperativ, sondern eine der vernünftigsten Investitionen, die ein Mittelständler tätigen kann. Jede gesparte Kilowattstunde fließt direkt in die Marge. Jeder reduzierte CO₂-Ausstoß senkt künftige Abgaben – siehe hierzu auch: 👉 Transparenz schaffen und Kosten steuern: Mit unserem CO₂-Kosten-Check

    Oder wie ein Geschäftsführer es kürzlich formulierte: „Energieeffizienz ist das einzige Investment, das sich selbst bezahlt und mich dabei noch ruhiger schlafen lässt.“ 😄

    👉 Bei Butterfly Effect Consulting unterstützen wir Mittelständler genau dabei – mit Quick-Checks, Fördermittelberatung und praxiserprobten Strategien, die sich in weniger als zwei Jahren rechnen – sprechen Sie uns einfach an.

    Juliane Höfler

    19 Jahre Erfahrung als Unternehmerin, Managerin und Beraterin. Falls Sie Fragen zu diesem Artikel oder Interesse an einer Zusammenarbeit haben, schreiben Sie mir oder besuchen Sie mich auf LinkedIn.