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    Die neue EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) wird häufig als Umweltgesetz betrachtet. In Wahrheit ist sie ein Lieferketten-Gesetz. Denn sie zwingt Unternehmen – und damit auch den Mittelstand – ihre gesamten Wertschöpfungsketten auf Nachhaltigkeit und Transparenz zu prüfen.

    Für viele KMU bedeutet das: Prozesse, die bisher informell liefen, müssen plötzlich prüfungs- und nachweissicher gestaltet werden. Das betrifft nicht nur Importeure, sondern alle Unternehmen, die Produkte nutzen oder vertreiben, die in irgendeiner Form mit den sieben Rohstoffen der EUDR verbunden sind (hier mehr zu den betroffenen Produkten).

    EUDR und Lieferketten – warum gerade Mittelständler handeln müssen

    Während große Konzerne eigene Compliance-Abteilungen haben, ist das Thema für KMU eine enorme Herausforderung. Denn mittelständische Unternehmen sind häufig enger in globale Lieferketten integriert, haben aber nicht die gleiche Ressourcentiefe, um komplexe Daten abzufragen oder Zertifikate zu prüfen.

    Zugleich geben große Kunden ihre Pflichten nach unten weiter. Wenn ein DAX-Konzern ab Ende 2025 nachweisen muss, dass sein Kaffee entwaldungsfrei ist, wird er diesen Nachweis auch von seinen mittelständischen Zulieferern verlangen. Wer hier nicht vorbereitet ist, riskiert, Aufträge zu verlieren.

    Die 5 Schritte zur EUDR-Compliance

    1. Bestandsaufnahme der Lieferkette
    Zunächst sollten KMU eine detaillierte Übersicht ihrer Produkte und Lieferanten erstellen. Welche Materialien enthalten z.B. Holz, Leder, Palmöl, Soja oder Kautschuk?

    2. Risikoanalyse
    Anschließend gilt es, die Herkunftsländer zu prüfen. Länder mit hoher Entwaldungsgefahr werden von der EU künftig in Risikokategorien eingestuft. Produkte aus diesen Regionen müssen besonders genau dokumentiert werden.

    3. Nachweise einholen
    Von den Lieferanten müssen Geolokalisierungsdaten und Legalitätsnachweise eingefordert werden. Ein einfaches Zertifikat reicht nicht – die EUDR fordert konkrete Informationen.

    4. Dokumentation und Monitoring
    Alle Daten müssen zentral gesammelt, revisionssicher gespeichert und laufend aktualisiert werden. Hier stoßen Excel-Listen schnell an ihre Grenzen. Digitale ESG-Tools wie der osapiens HUB können helfen, komplexe Lieferketten effizient abzubilden.

    5. Interne Verantwortlichkeiten festlegen
    In vielen KMU ist unklar, wer sich um ESG-Themen kümmert. Für die EUDR braucht es aber klare Verantwortlichkeiten – meist beim Management oder in enger Abstimmung mit CFO und Einkauf.

    Risiken bei Nicht-Einhaltung

    Die Konsequenzen reichen von Bußgeldern in Millionenhöhe über Ausschluss vom EU-Markt bis hin zu Reputationsschäden, die den Ruf eines Unternehmens dauerhaft belasten.

    Gerade im Wettbewerb um Fachkräfte oder Ausschreibungen kann mangelnde Transparenz schnell zum Ausschlusskriterium werden. Mehr dazu finden Sie in unserem Beitrag "Die EUDR verstehen – was Mittelständler jetzt wissen müssen".

    Chancen für KMU

    Wer seine Lieferketten EUDR-konform gestaltet, kann diese Compliance auch als Wettbewerbsvorteil nutzen. Kunden, Banken und Investoren honorieren Transparenz und Verlässlichkeit. Denn EUDR-Compliance ist kein reiner Kostenblock, sondern ein Investment in die Zukunftsfähigkeit (ob Compliance, Effizienz oder mehr Profitabilität – wir unterstützen Sie dabei).

    Fazit

    Die EUDR ist eine Herausforderung – aber auch eine Chance. Mittelständler, die ihre Lieferketten jetzt prüfen und strukturieren, können Risiken reduzieren, Kosten sparen und sich als bevorzugte Partner in nachhaltigen Wertschöpfungsketten etablieren.

    👉 Sichern Sie Ihre Lieferketten – sprechen Sie uns an, wir zeigen Ihnen, wie Sie EUDR-Compliance effizient und kostengünstig aufbauen und in Ihr Unternehmen integrieren.

    Juliane Höfler

    19 Jahre Erfahrung als Unternehmerin, Managerin und Beraterin. Falls Sie Fragen zu diesem Artikel oder Interesse an einer Zusammenarbeit haben, schreiben Sie mir oder besuchen Sie mich auf LinkedIn.