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Was können wir über nachhaltiges Wirtschaften in der Praxis am Beispiel der Gemeinwohl-Ökonomie lernen? Einige progressive Unternehmen haben sich zur Aufgabe gemacht, ein innovatives, nachhaltiges Wirtschaftsmodell mit dem Ziel einer ethischen Wirtschaftskultur zu etablieren: Die Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ). Als Alternative zum gegenwärtigen Wirtschaftsverständnis baut sie auf den Werten Menschenwürde, ökologische Verantwortung, Solidarität, soziale Gerechtigkeit, demokratische Mitbestimmung und Transparenz auf.

Hinter der Gemeinwohl-Ökonomie steht die Überzeugung, dass die drängenden Herausforderungen unserer Zeit – von der Ressourcenknappheit über die Klimakrise, vom Verlust der Artenvielfalt bis hin zur größer werdenden Kluft zwischen Arm und Reich – Folgen des Kapitalismus sind und nur ganzheitlich und systemisch zu lösen sind. Als nachhaltiges Wirtschaftssystem bietet die Gemeinwohl-Ökonomie eine Alternative mit konkreten Tools. Ein Unternehmen, welches hier vorangeht ist WEtell.

Mit Best Practices zur eigenen unternehmerischen Erfolgsformel

Aus diesem Grund haben wir mit Nico Tucher, dem Geschäftsführer von WEtell gesprochen. Das Interview ist im Rahmen des Buches von Dr. Martin Bethke zum Thema: "Nachhaltiges Wirtschaften als Erfolgsfaktor – Herausforderungen, Strategien und Best Practices für ein zukunftsfähiges Unternehmen") erfolgt. Folgende Fragen wurden dabei gestellt:

  1. Besteht für Ihr Unternehmen ein Risiko, weil Wettbewerber Nachhaltigkeit als strategischen Vorteil einsetzen? Und wenn ja, wie gehen Sie damit um?
  2. Wirtschaftlichen Erfolg und Wachstum mit umweltbewusstem Handeln und sozialer Verantwortung in Einklang zu bringen, ist ein unverzichtbarer Wettbewerbsfaktor. Wo sehen Sie hier Ihre größte Herausforderung für Ihr Unternehmen?
  3. Beschreiben Sie ein Projekt (oder eine Initiative) das aus Ihrer Sicht beispielhaft für die Nachhaltigkeitsbestrebungen Ihres Unternehmens ist.
  4. Wie gelingt es Ihnen, die Mitarbeiter mit auf die Reise in Richtung Nachhaltigkeit zu nehmen und was sehen Sie hier als größte Herausforderung / Chance?
  5. Welchen Rat würden Sie einem Unternehmen geben, welches sich jetzt erst mit dem Thema Nachhaltigkeit und nachhaltiges Wirtschaften auseinandersetzt? Was könnte das Unternehmen von Ihren Erfahrungen lernen?
  6. Wir befinden uns im Jahr 2028 und Sie blicken zurück auf die letzten 5 Jahre. Auf welche Nachhaltigkeitsleistung Ihres Unternehmens sind Sie besonders stolz und warum?
  7. Wie würden Sie die Bedeutung von Nachhaltigkeit für Ihr Unternehmen in einem Satz beschreiben?

Also, gucken wir uns mal an, was wir von der Gemeinwohl-Ökonomie lernen können. Los geht’s!

Nachhaltiges Wirtschaften in der Praxis: Gemeinwohlökonomie am Beispiel von WEtell

1. Besteht für Ihr Unternehmen ein Risiko, weil Wettbewerber Nachhaltigkeit als strategischen Vorteil einsetzen? Und wenn ja, wie gehen Sie damit um?

WEtell bietet konsequent nachhaltigen Mobilfunk, basierend auf den Werten 100% Klimaschutz, Datenschutz, Fairness & Transparenz. Damit grenzt sich WEtell ab von der reinen Profitorientierung und setzt auf eine Gemeinwohl-Maximierung und positiven gesellschaftlichen Wandel durch das eigene unternehmerische Handeln. Mit dieser Positionierung und Konsequenz in der Umsetzung ist WEtell einmalig am deutschen Mobilfunkmarkt. Noch. Denn: Nachahmen definitiv erwünscht!
Andere Anbieter:innen gehen auch Schritte im Bereich Nachhaltigkeit. Das ist sehr erfreulich. Wir versuchen sogar, aktiv andere Mobilfunkunternehmen dabei zu unterstützen, selbst nachhaltiger zu werden. Dennoch zeigen die Erfahrungen der letzten Jahre, dass Verbraucher*innen immer mehr genau hinschauen und prüfen, ob Unternehmen konsequent und messbar nachhaltig agieren oder Nachhaltigkeit als Teil der Marketingstrategie nutzen.

2. Wirtschaftlichen Erfolg und Wachstum mit umweltbewusstem Handeln und sozialer Verantwortung in Einklang zu bringen, ist ein unverzichtbarer Wettbewerbsfaktor. Wo sehen Sie hier Ihre größte Herausforderung für Ihr Unternehmen?

WEtell ist klimaneutral (Scope I-III), von Anfang an seit dem Markteintritt im Jahr 2020. Große Mitspieler:innen im Mobilfunkbereich kündigen Klimaneutralität für das Jahr 2040 an. Dieser Gegensatz ist dramatisch, auch und gerade unter Berücksichtigung, in welcher Geschwindigkeit Klimawandel tatsächlich und tagtäglich passiert. Die Kommunikation dieses Unterschiedes, und zwar in einer Frequenz, Lautstärke und Tonalität, die auch gehört werden, ist aus der Perspektive eines jungen Unternehmens in einem etablierten Markt eine sehr große Herausforderung. Seitdem "Nachhaltigkeit" und "Klimaneutralität" als reine Marketingstrategien genutzt werden (können), geht parallel auch immer darum, Glaubwürdigkeit irgendwie von außen zu erlangen. Wir haben mit der Gründung von WEtell die glasklare Entscheidung getroffen, Nachhaltigkeit, Purpose und Corporate Responsibility in unsere DNA mit einzupflanzen und in allem, was wir tun, von innen heraus zu leben und im Außen zu bewirken.

Unsere Erfahrung zeigt hier: Wer einmal erkannt hat, wie entschieden enkeltauglich wir wirtschaften, bleibt uns treu. WEtell bietet hier Identifikationspotential wie kaum ein anderes Unternehmen mit dem vorliegenden Profil. Denn Menschen und Unternehmen schätzen die Übereinstimmung der Werte, genießen die Qualität der Dienstleistung und des Produktes,  und erzählen daraufhin selbst von WEtell. Mund-zu-Mund Propaganda ist für WEtell daher das wichtigste Marketing-Instrument.

3. Beschreiben Sie ein Projekt (oder eine Initiative), das aus Ihrer Sicht beispielhaft für die Nachhaltigkeitsbestrebungen Ihres Unternehmens ist.

„Wie schaffen wir es unsere eigenen Potentiale maximal auszuschöpfen und dem Klimawandel etwas entgegenzusetzen?“ – das ist die Frage, die wir uns als Gründungsteam von WEtell gestellt haben. Immer das Ziel vor Augen, „Menschen und Unternehmen mit dem Thema Nachhaltigkeit zu erreichen“ und auf diese Weise gesellschaftlichen Wandel zu bewirken, ist uns „Mobilfunk“ als Hebel und herausfordernde Spielfläche eingefallen. Wir haben WEtell gegründet. Das komplette Unternehmen WEtell mit all seinen Aktivitäten ist also ein Gesamtprojekt zugunsten einer positiven nachhaltigen Entwicklung, einer gerechten Gegenwart und enkeltauglichen Zukunft. Wir machen Mobilfunk, weil wir Nachhaltigkeit wollen, nicht Nachhaltigkeit, weil wir Mobilfunk wollen.
Diese Haltung zeigt sich in allen Unternehmensentscheidungen: Bei WEtell gibt es eine nachvollziehbare Klimabilanz. Wetell sorgt durch die Installation von Photovoltaik in Deutschland dafür, dass deutlich mehr Ökostrom ins Netz eingespeist wird. Mehr als alle unsere Mobilfunkkund:innen für die Nutzung der Mobilfunkinfrastruktur benötigen. Durch die zusätzliche Kompensation über Pflanzenkohleprojekte ist WEtell nicht nur klimaneutral, sondern klimapositiv. Fazit: Allein dank dieser Maßnahmen trägt man mit der Nutzung von WEtell aktiv zur Energiewende bei.

4. Wie gelingt es Ihnen, die Mitarbeiter mit auf die Reise in Richtung Nachhaltigkeit zu nehmen und was sehen Sie hier als größte Herausforderung / Chance?

Die Mitarbeitenden bei WEtell und ihre enorme Motivation für die Unternehmenswerte und Nachhaltigkeit gehören zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren bei WEtell. Nachhaltigkeit ist in diesem Zusammenhang kein Wettbewerbsnachteil. Ganz im Gegenteil sorgt gelebte Nachhaltigkeit, die Vision einer besseren Welt und die konkrete Umsetzung in relevanten Bereichen dafür, dass alle Mitarbeitenden an einem Strang ziehen. Tatsächlich bewerben sich Menschen bei uns gerade deswegen, weil sie einen Unterschied machen und ihren Ideale auch in der Arbeitswelt folgen möchten. Die Power, die sich daraus ergibt, ist immens und nur so ist zu erklären, dass WEtell mit einem vergleichsweise kleinen Team für so viel Furore sorgt.

5. Welchen Rat würden Sie einem Unternehmen geben, welches sich jetzt erst mit dem Thema Nachhaltigkeit und nachhaltiges Wirtschaften auseinandersetzt? Was könnte das Unternehmen von Ihren Erfahrungen lernen?

Für eine nachhaltige Unternehmensführung muss in den meisten Fällen nichts neu erfunden werden. Es gibt hervorragende Konzepte, um Nachhaltigkeit ins unternehmerische Handeln zu integrieren und es gibt Best-Practice Beispielunternehmen, an denen man sich orientieren kann. WEtell ist eines davon. Zwei besonders gute und grundlegende Instrument sind für uns die Gemeinwohl-Ökonomie und das Verantwortungseigentum.

1. Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ)
WEtell ist Gemeinwohl-bilanziert entsprechend den Richtlinien der GWÖ. Dafür haben wir in einem ausführlichen Bericht über die eigenen Auswirkungen auf das Gemeinwohl berichtet. In den zu Grunde liegenden Fragen und Bewertungsmatrizen steckt ein großer Erfahrungsschatz. Wer all diese Fragen beantwortet hat, weiß schon ziemlich genau, wo das eigene Unternehmen im Bereich Nachhaltigkeit steht und was es zu verbessern gäbe.

2.  Purpose-Unternehmen
WEtell ist mit Unterstützung der Purpose-Stiftung in Verantwortungseigentum übergegangen. Das bedeutet zum einen, dass keine Gewinne mehr privatisiert werden können. Zum anderen müssen alle Stimmrechte im Unternehmen von Mitarbeitenden gehalten werden. Beides mag banal klingen, sorgt aber dafür, dass persönliches und externes Profitstreben vom Unternehmen ferngehalten werden. Das ist die Basis für werteorientiertes Handeln. Das Wichtigste: es ist in der Satzung verankert und kann durch das Veto-Recht der Purpose-Stiftung auch nie mehr verändert werden.

6. Wir befinden uns im Jahr 2028 und Sie blicken zurück auf die letzten 5 Jahre. Auf welche Nachhaltigkeitsleistung Ihres Unternehmens sind Sie besonders stolz und warum?

Uns geht es nicht um den individuellen Erfolg unseres Unternehmens, uns geht es um eine großflächige, gesamtgesellschaftliche Transformation. Besonders stolz sind wir daher, wenn wir im Jahr 2028 sagen können, dass wir den Wandel hin zu einer nachhaltigen und gemeinwohlorientierten Wirtschaft erfolgreich mit auf den Weg gebracht haben. Das bedeutet, dass in 5 Jahren konsequent nachhaltige Unternehmen aus dem öffentlichen Diskurs nicht mehr wegzudenken sind und es ihnen gelingt, gemeinsam mit der Politik Rahmenbedingungen so anzupassen und zum Leben zu erwecken, dass die nachhaltige Wirtschaftstransformation Realität wird.

Unternehmen sind Teil der Gesellschaft. Sie agieren nicht im luftleeren Raum. Daher können sie sich nicht auf Profitmaximierung als einzigem Ziel ausruhen. Unternehmen sind genauso wie Privatpersonen und Politik dafür verantwortlich, gesellschaftliche Probleme zu lösen.
Bereits jetzt vernetzen wir aktiv Unternehmen, die gesellschaftlich Position beziehen und aktiv werden. Gemeinsam unterstützen wir z.B. Demonstrationen für den Klimaschutz wie in Lützerath. Weiterhin sind wir in nachhaltigen Unternehmensverbänden aktiv und sorgen so für klimapositive Lobbyarbeit.

7. Wie würden Sie die Bedeutung von Nachhaltigkeit für Ihr Unternehmen in einem Satz beschreiben?

Die Haltung entscheidet alles: WEtell macht Mobilfunk, weil wir Nachhaltigkeit wollen, nicht Nachhaltigkeit, weil wir Mobilfunk wollen. So gelingt die nachhaltige Transformation der (Wirtschafts-) Welt.

Wollen Sie Ihr Unternehmen profitabel und nachhaltig aufstellen?

Egal ob Sie ganz am Anfang der Transformation stehen, oder schon erste Schritte gegangen sind, wir unterstützen Sie bei:

  • Analyse der eigenen Position und Ausgangslage
  • Entwicklung einer zukunftsfähigen Unternehmensstrategie
  • Rechts- und prüfsichere Erfüllung der Regulatorik: CSRD, EUDR, LkSG und CSDDD
  • Digitalisierung und Automatisierung aller relevanten Prozesse
  • Implementierung des Nachhaltigkeitsmanagements
  • Interne und externe Nachhaltigkeitskommunikation (inkl. GCD Konformität)

Wir verschaffen Ihnen einen Vorsprung! Lassen Sie uns jetzt starten und buchen Sie einen kostenlosen Beratungstermin!

Dr. Martin Bethke

20 Jahre Erfahrung im Top-Management in multinationalen Unternehmen, Start-ups und NGOs. Falls Sie Fragen zu diesem Artikel oder Interesse an einer Zusammenarbeit haben, schreiben Sie mir oder besuchen Sie mich auf LinkedIn.