Die Digitalisierung schreitet unaufhaltsam voran, und eine Schlüsseltechnologie dieser Entwicklung ist die künstliche Intelligenz (KI). Ob ChatGPT oder Copilot – sie sind heute in vielen Unternehmen im Einsatz und werden in der Kommunikation, im Kundendienst oder in der Produktion eingesetzt.
- Laut einer Analyse von McKinsey nutzen weltweit ca. 50-60% aller Unternehmen KI
- In Deutschland nutzen 12 % der Unternehmen KI – große Unternehmen ab 250 Beschäftigten bei weitem häufiger als KMU
Die Vorteile liegen auf der Hand: Unternehmen, die KI einsetzen, profitieren von automatisierten Prozessen und damit einhergehend auch von Kosteneinsparungen, Effizienzsteigerungen und Verbesserungen im Kundenservice. Aber auch im Alltag hat künstliche Intelligenz Einzug gehalten. Es gibt kaum noch Schüler oder Studenten, die nicht mit KI in irgendeiner Form arbeiten und in immer mehr Apps und Anwendung ist KI integriert. Auch im Büroalltag hat KI Einzug gehalten. So weit, so gut.
Doch während die Nutzenversprechen groß sind, wird eine bislang wenig diskutierte Seite immer wichtiger: der Energie- und Nachhaltigkeitsfußabdruck der KI-Infrastruktur. Eine aktuelle Analyse der International Energy Agency (IEA) zeigt, dass der Stromverbrauch von Rechenzentren weltweit zwischen 2024 und 2030 mehr als verdoppelt werden könnte – auf rund 945 Terawattstunden (TWh) jährlich. Haupttreiber: KI-Workloads. Damit steht fest: KI ist nicht nur ein Thema der Algorithmen — sie ist auch ein Klimathema.
Ohne eine klimaneutrale KI werden Klimaziele verfehlt
Aber was hat das für Konsequenzen? Nehmen wir mal Google als Beispiel: Google hat sich das Ziel gesetzt, die Emissionen seiner Rechenzentren bis 2030 zu halbieren, ausgehend von den Werten des Jahres 2019. Jedoch sind die Treibhausgasemissionen seit 2019 um 48 Prozent gestiegen, wie aus Googles Umweltreport 2024 hervorgeht. Diese Emissionen resultieren hauptsächlich aus dem Energieverbrauch der Rechenzentren und der Lieferkette für Googles Produkte. Die größten zusätzlichen Emissionen im Vergleich zum Vorjahr stammen dabei von den Datenzentren. Und auch Microsoft hat schon zugegeben, dass seine Klimaziele 2030 wanken.
Der Energie- und Ressourcenhunger der KI
Moderne Datenzentren verbrauchen erhebliche Mengen Strom. Laut der IEA entfallen rund 60 % des Stromverbrauchs in typischen Rechenzentren auf die IT-Geräte (Server etc.). Gleichzeitig sind Infrastrukturkomponenten wie Kühlung, Netztechnik und Backup-Systeme nicht vernachlässigbar: Kühlung kann in weniger effizienten Anlagen über 30 % des Gesamtverbrauchs ausmachen.
Eine Studie zu US-Datenzentren im KI-Zeitalter ergab für den Zeitraum 2023/24, dass diese Einrichtungen mehr als 4 %des gesamten US-Stromverbrauchs ausmachten – und davon rund 56 % aus fossilen Energien stammten. Weitere Untersuchungen verweisen auf einen immensen Wasserbedarf zur Kühlung dieser Zentren, insbesondere in Regionen mit hoher Konzentration von Rechenzentren.
Klimarisiken und regulatorischer Rückenwind
Für Führungskräfte im Mittelstand stellt sich damit eine strategische Herausforderung: KI-Projekte können kurzfristig Effizienz- und Innovationsvorteile eröffnen – langfristig aber Klima-, Energie- und Reputationsrisiken mit sich bringen. Die steigende Strom- und Ressourcennachfrage erfährt bereits regulatorischen Fokus: Verlässliche Transparenz- und Reportinganforderungen im Bereich ESG, digitale Infrastruktur und Datenzentren nehmen Fahrt auf.
Darüber hinaus zeigt ein Beitrag der IEA, dass Rechenzentren in den USA bereits zu den Haupttreibern für das Wachstum der Stromnachfrage zählen – durch die KI-Nutzung, aber auch durch die weiteren digitalen Dienste.
Die andere Seite der Medaille: KI als Hebel für Nachhaltigkeit
Gleichzeitig steckt in KI ein großes Potenzial für Klimaschutz, Ressourceneffizienz und Lieferkettenoptimierung. Unternehmen können KI-gestützte Analysen etwa einsetzen, um ihren Energieverbrauch zu senken, Wartungskosten zu vermeiden, Prozesse zu optimieren oder logistische Abläufe ressourcenschonender zu gestalten.
Die Kunst besteht darin, die Doppelrolle anzuerkennen — KI kann sowohl Stromfresser als auch Effizienzhebel sein. Wer das aktiv steuert, kann Wettbewerbsvorteile erzielen.
Was bedeutet das konkret für den Mittelstand?
Für CEOs oder Führungskräfte im Mittelstand, CSR- & Sustainability-Leads sowie CIOs ergeben sich drei zentrale Handlungsfelder:
Transparenz schaffen: Erheben Sie, welche KI-Workloads im Unternehmen laufen, wieviel Strom und Ressourcen sie verbrauchen und welchen CO₂-Fussabdruck sie erzeugen.
Nachhaltige KI-Strategie entwickeln: Nicht jedes KI-Projekt passt gleich – prüfen Sie, wie KI in Ihre Nachhaltigkeits- und Energieagenda eingebettet werden kann. Entscheiden Sie bewusst über Infrastruktur (z. B. Standortwahl, Energieträger, Kühlung) und reflektieren Sie, wie Ihre Datenzentren betrieben werden.
Governance & Kommunikation steuern: KI-Infrastruktur wird zunehmend in der Berichterstattung relevant. Achten Sie auf Stakeholder-Dialog, Transparenz gegenüber Medien und Öffentlichkeit sowie eine klare Verbindung zwischen Digitalisierung und Klimastrategie.
Wie Butterfly Effect Consulting dabei unterstützt
Als Beratung im Schnittfeld von Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Transformation hat die Butterfly Effect Consulting GmbH genau die richtigen Instrumente entwickelt, damit Sie KI nicht nur effizient, sondern auch nachhaltig einsetzen. Unsere Leistungen umfassen:
Durchführung einer Doppelten Wesentlichkeitsanalyse, bei der wir KI-Infrastruktur als möglichen materiellen Aspekt identifizieren und in Ihr ESG-Reporting integrieren. Mehr dazu hier 👉 "ESG-Strategie entwickeln – Von der Wesentlichkeitsanalyse zur Umsetzung"
Begleitung bei der Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten (z. B. gemäß CSRD oder VSME) mit Fokus auf IT-/KI-Schnittstellen und Energie-/Ressourcenkennzahlen. Mehr dazu hier 👉 "ESG Compliance & Nachhaltigkeit".
Entwicklung einer Digital- & KI-Nachhaltigkeitsstrategie, die Use Cases, Infrastrukturentscheidungen und Governance-Rahmen verbindet. Mehr dazu hier 👉 "Digitalisierung & smarte KI-Integration".
Einsatz des osapiens HUB zur Daten- und Berichtslösung im ESG-Kontext – inklusive KI-Modulen. Mehr dazu hier 👉 "osapiens Beratung für Unternehmen".
Wenn Sie heute damit beginnen, KI gezielt mit Nachhaltigkeits- und Energiezielen zu verknüpfen, schaffen Sie nicht nur Innovationsvorsprung, sondern auch einen zukünftigen Wettbewerbsvorteil: Kosten senken, Klimarisiken minimieren, Positionierung als verantwortungsvolles Unternehmen stärken.
Ausblick
Die nächsten Jahre werden zeigen, ob KI sich als Klimapartner oder Stromproblembremse erweist. Für Unternehmen heißt das: Es reicht nicht mehr aus, KI einfach zu nutzen – es geht darum, wie sie genutzt wird. Wer in der Mittelstandswelt heute die Verbindung zwischen Digitalisierung und Nachhaltigkeit stark macht, setzt ein markantes Zeichen: nicht nur „Wir machen KI“, sondern „Wir machen KI verantwortungsbewusst“.
„Wer glaubt, KI sei nur ein Treiber von Effizienz, hat den Stromzähler noch nicht gesehen.“ – Dr. Martin Bethke
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