Die Schreibwarenbranche steht vor Herausforderungen, die sich längst nicht mehr nur in Tinte und Toner fassen lassen. Ressourcenverbrauch, Plastikverpackungen, kurze Produktlebenszyklen und die wachsenden Anforderungen an ESG-Reporting stellen viele Unternehmen vor strategische Scheidewege. Nachhaltigkeit ist kein nice-to-have mehr, sondern ein Muss – ökologisch, sozial und ökonomisch. Doch wer schafft es wirklich, diesen Wandel nicht nur mitzugehen, sondern aktiv mitzugestalten?
Ein Unternehmen, das sich dieser Herausforderung seit Jahren stellt, ist die edding Group. Mit ihrer ambitionierten profit-for Strategie will sie nicht nur Produkte nachhaltiger gestalten, sondern die Grundidee von unternehmerischem Erfolg neu definieren: Ökologischer und sozialer Impact als Basis für wirtschaftliche Stärke. Ob Markerhülsen aus Recycling-Aluminium oder Bildungsinitiativen für mehr Chancengerechtigkeit – edding zeigt, dass Verantwortung mehr ist als ein Etikett.
Wir wollten es genauer wissen – und haben in unserer Interviewreihe zur Nachhaltigkeit und zukunftsweisenden Lösungen Per Ledermann, CEO der edding Group, elf Fragen gestellt. Über mutige Ideen, kuriose Vorschläge, regulatorische Chancen und die Kraft, auch in Krisenzeiten auf Kurs zu bleiben.
Also, legen wir los!
Das nachhaltige Interview – 11 Fragen an…
01 | Wenn Ihr Unternehmen ein Superheld wäre, welche nachhaltige Superkraft hätte es?
Den komplett kompostierbaren Marker.
02 | Was würden Sie sagen, wenn jemand behauptet, Nachhaltigkeit ist nur ein Trend?
Ein nachhaltiger Trend wäre ein Oxymoron.
03 | Was war der größte „Nachhaltigkeits-Fail“, den Sie erlebt haben, und was haben Sie daraus gelernt?
Wir haben lange an einer konserviermittelfreien Tätowiertinte gearbeitet. Diese konnte nur in Einmalverpackungen eingesetzt werden. Dieses wurde uns dann vorgehalten.
Wir hatten die eine Nachhaltigkeit mit der anderen bezahlt.
Das Learning: Nachhaltigkeit ist komplex und Komplexität ist schwer vermittelbar.
04 | Was bedeutet „Nachhaltiges Wirtschaften“ für Ihr Unternehmen, wenn Sie es in einem Satz sagen müssten?
Für uns hat die Nachhaltigkeit vier Säulen, die alle mit klaren Zielen hinterlegt sind: sozialer Impact, um Selbstausdruck, Demokratie und Bildungsgerechtigkeit zu fördern, ökologischer Impact zur kontinuierlichen Reduktion unserer CO2e-Bedarfe, ökonomischer Impact zur Sicherung der Zukunftsfinanzierung und interner Impact für zufriedene und engagierte Mitarbeitende.
05 | Was war die kurioseste oder bezauberndste Idee zum Thema ESG, die jemals in Ihrem Unternehmen vorgeschlagen wurde? Und vor allem: Was ist aus ihr geworden?
Die kurioseste Idee war es, edding zu schließen und dadurch schlagartig alle Emissionen einzusparen.
06 | Wenn Sie eine Nachhaltigkeits-Challenge gegen ein anderes Unternehmen starten könnten, was wäre die Herausforderung?
Der Beweis, dass mit sozial und ökologisch nachhaltigem Konsum viel Geld zu verdienen ist.
07 | Gibt es eine Nachhaltigkeitsmaßnahme, die bei Ihnen im Unternehmen umgesetzt wurde, die die Mitarbeitenden anfangs für verrückt hielten, aber die sich als goldrichtig erwiesen hat?
Eine Rücknahmebox für Stifte. In den frühen 90ern eingeführt, warfen die Menschen dort nur ihr Bonbonpapier ein. Rund bekommen wir jedes Jahr viele Tonnen benutzter Marker zurück und bringen sie wieder in den Kreislauf.
08 | Wo sehen Sie für Ihr Unternehmen oder Ihre Branche die größten Chancen, wenn es um die Verknüpfung von Profitabilität und Nachhaltigkeit geht?
In der ökologischen Nachhaltigkeit ist noch viel Raum für niedrigere Kosten durch die Reduktion des Einsatzes von Kunststoff. Der große Hebel auf der Umsatzseite liegt in einem Angebot für sozial nachhaltige Produkte in unserem Bereich. Hier lernen wir gerade viel aus unserer Kooperation mit dem Social Scale-up share und konzipieren im Rahmen unserer profit-for Strategie weitere Pilotprojekte.
09 | Stichwort ESG-Regulatorik: Pain in the A** oder Chance für die Zukunft? Und warum?
Chance: Mit den Reportingpflichten wird endlich der erste Schritt gemacht, der Unternehmen animiert, ihre Innovationsaktivitäten nachhaltiger und ressourcenschonender auszurichten. Gleichzeitig entstehen eine hohe Transparenz und Vergleichbarkeit. Diese Verantwortungspflicht wird helfen, Nachhaltigkeit in das Zentrum unternehmerischen Handelns zu stellen und immer wieder die richtigen Fragen zu stellen, um uns innovativ weiterzuentwickeln. Dass gerade zu Beginn die Gesetze teilweise etwas „overengineered“ sind, ist Teil des Prozesses.
10 | Wir wollen von Ihnen lernen: Beschreiben Sie ein Projekt (oder eine Initiative) das aus Ihrer Sicht beispielhaft für die Nachhaltigkeitsbestrebungen Ihres Unternehmens ist.
Es existiert der weit-verbreitete Glaube, dass ökologischer und sozialer Impact im Widerspruch zum wirtschaftlichen Erfolg stehen. Unsere profit-for Strategie basiert auf der Annahme, dass das Gegenteil der Fall ist. Es wird von einer positiven Korrelation ausgegangen, d.h. ökologische und soziale Nachhaltigkeit sind die Grundlage FÜR wirtschaftlichen Erfolg.
Ein bedeutendes Beispiel ist für uns der Einsatz von recyceltem Aluminium statt herkömmlichem Aluminium für die Produktion diverser Markerhülsen. Im Vergleich zu Primär-Aluminium spart die Herstellung der Schäfte aus Post-Consumer-Recycling (PCR) Aluminium ca. 90 Prozent CO2e ein. Aber auch in der eher weniger sichtbaren Ökonomie hilft es uns: viele der rekrutierten Mitarbeitenden der letzten Jahre sind aufgrund der profit-for Strategie zu uns gekommen – exzellente Fachkräfte, die wir nicht bekommen hätten, die teilweise sogar bereit waren mit ihren Familien umzuziehen und auf Geld zu verzichten.
11 | Wir befinden uns im Jahr 2030 und Sie blicken zurück auf die letzten 5 Jahre. Auf welche Nachhaltigkeitsleistung Ihres Unternehmens sind Sie besonders stolz und warum?
Dass wir auch während der Weltwirtschaftskrise 2025 nicht einen Millimeter von unserer Nachhaltigkeitsstrategie abgewichen sind.
Vielen Dank für das spannende Interview, Per Ledermann!
Und wer noch mehr über die Arbeit von Per Ledermann und der edding Group wissen möchte, oder Interesse an einem Austausch hat, findet auf der Website weitere Infos und Hintergründe, sowie die Ansprechpartner.
Wollen Sie Ihr Unternehmen profitabel und nachhaltig aufstellen?
Egal ob Sie ganz am Anfang stehen, oder schon erste Schritte gegangen sind, wir unterstützen Sie bei:
- Sicherstellung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit (Status Quo Analyse)
- Entwicklung einer zukunftsfähigen Unternehmensstrategie
- Rechts- und prüfsichere Erfüllung der ESG-Anforderungen: CSRD, EUDR, LkSG und CSDDD
- Digitalisierung und Automatisierung aller relevanten Prozesse
- Implementierung eines Nachhaltigkeitsmanagements
- Etablierung der interne und externen Nachhaltigkeitskommunikation (inkl. GCD Konformität)
- Trainings & Coachings für Führungskräfte (Change Management, Resilienz, Auf dem Weg zur Führungskraft uvm.)
- … und natürlich auch bei individuellen, unternehmensspezifischen Herausforderungen.
Wir verschaffen Ihnen einen Vorsprung! Lassen Sie uns jetzt starten und buchen Sie einen kostenlosen Beratungstermin!