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Wie begeistern wir Menschen für Nachhaltigkeit und wie erzählen wir Geschichten für oder über eine lebenswertere Zukunft? Wie machen wir ökosoziale Alternativen sexyer als konventionelle? Das sind genau die Fragen, die wir viel zu selten stellen und noch weniger diskutieren. Dabei ist es doch entscheidend darüber zu sprechen, was wir durch nachhaltigere Produkte, Geschäftsmodelle und Lebensweisen gewinnen, statt verlieren. Schließlich wird es uns nur so  gelingen, Menschen zu einer Verhaltensveränderung zu bringen und die notwendige Transformation voranzutreiben. Und wer kann das nicht besser beurteilen und vorantreiben als das Marketing und die Menschen, die sich tagtäglich mit Kommunikation und dem Verhalten von Menschen beschäftigen?

In unserer Interviewreihe zur Nachhaltigkeit und zukunftsweisenden Lösungen sprechen wir seit Monaten mit inspirierenden Persönlichkeiten, die an einer nachhaltigeren Zukunft arbeiten und in ihren Unternehmen oder mit Unternehmen pragmatisch und oft auch visionär innovative Lösungen vorantreiben. Heute sprechen wir in unserer Serie "Das nachhaltige Interview – 11 Fragen an…" deshalb mit Stefanie Kuhnhen, Chief Strategy Officer der Serviceplan Group und Autorin des Buches "Superpower Sustainable Marketing").

Also, legen wir los!

Das nachhaltige Interview – 11 Fragen an…

01 | Wenn Ihr Unternehmen ein Superheld wäre, welche nachhaltige Superkraft hätte es?

Es wäre ein Geschichtenerzähler. Denn Geschichten bewegen Menschen schon immer.

02 | Was würden Sie sagen, wenn jemand behauptet, Nachhaltigkeit ist nur ein Trend?

Ich würde sagen: „Stimmt, es ist ein Megatrend, der uns die nächsten 100 Jahre entscheidend prägen wird.“

03 | Was war der größte „Nachhaltigkeits-Fail“, den Sie erlebt haben, und was haben Sie daraus gelernt?

Das „bis zu 40% gerettete Eis“ von Cremissimo. Was soll das bitte sein??? Genau so, mit solchen falschen grünen Claims, haben wir uns in den letzten 5 Jahren einen funktionierenden grünen Markt kaputt gemacht: Heute versteht kaum ein Mensch am Regal noch, welches Produkt wirklich grün ist und welches nur so tut.

04 | Was bedeutet „Nachhaltiges Wirtschaften“ für Ihr Unternehmen, wenn Sie es in einem Satz sagen müssten?

So zu wirtschaften, dass es nicht auf Kosten von Natur und Gesellschaft geht. Sondern beim Wirtschaften Mehrwerte für beide kreiert.

05 | Was war die kurioseste oder bezauberndste Idee zum Thema ESG, die jemals in Ihrem Unternehmen vorgeschlagen wurde? Und vor allem: Was ist aus ihr geworden?

Unser Wissen um Kreativtechniken in Schulen und Unis zu tragen, um schneller zu besseren Lösungen für unsere Probleme zu kommen.

06 | Wenn Sie eine Nachhaltigkeits-Challenge gegen ein anderes Unternehmen starten könnten, was wäre die Herausforderung?

Wer schafft es in kürzester Zeit, alle Mitarbeiter zu mobilisieren, gemeinsam jeden Tag, das, was sie schon immer gemacht haben, „jetzt in grün zu machen“?

07 | Gibt es eine Nachhaltigkeitsmaßnahme, die bei Ihnen im Unternehmen umgesetzt wurde, die die Mitarbeitenden anfangs für verrückt hielten, aber die sich als goldrichtig erwiesen hat?

Nicht so glasklar die eine Sache. Ich würde mir aber wünschen, wir würden morgen flächendeckend vegetarisches/pflanzenprotein-basiertes Catering einführen und alle würden merken, dass fleischfrei zu essen „goldrichtig“ ist. Ich bin mir auch sicher, dass das passieren würde.

08 | Wo sehen Sie für Ihr Unternehmen oder Ihre Branche die größten Chancen, wenn es um die Verknüpfung von Profitabilität und Nachhaltigkeit geht und glauben Sie, dass das gelingen wird?

Grundsätzlich führt jede grüne Maßnahme perspektivisch zu Effizienzen. Für unsere Branche, die gerade von KI disruptiert wird, glaube ich an die doppelte Kraft der Twin Transformation: KI kann Nachhaltigkeit enabeln und Nachhaltigkeit KI besser machen, denn grüner Strom ist heute schon die günstigste Stromquelle. Zusammen muss Profitabilität kommen.

09 | Stichwort ESG-Regulatorik: Pain in the A** oder Chance für die Zukunft? Und warum?

Beides! Pain in the Ass, v.a. für kleine Unternehmen, da nicht zusammen gedacht in der EU, sondern parallel entstanden. Zu viel Aufwand. Da müssen dringend Redundanzen und Dopplungen raus genommen werden. Chance, weil ohne datenbasierter Transparenz der wesentlichen Klimaeffekte, -risiken und -chancen, keine sinnvolle Transformation, die die gewünschten Effekte bringt. Daher können wir zwar die Regulatorik ignorieren oder wegdiskutieren, aber auf keinen Fall dumm bleiben!

10 | Wir wollen von Ihnen lernen: Beschreiben Sie ein Projekt (oder eine Initiative) das aus Ihrer Sicht beispielhaft für die Nachhaltigkeitsbestrebungen Ihres Unternehmens ist. 

Auch wenn ich sehr gerne über die ökosoziale Marketing-Lieferkette rede, da allein die digitale Werbewirtschaft für 3,5% der globalen CO2-Emissionen zuständig ist (der globale Flugverkehr für nur 2,5%!), glaube ich, dass der wahre Effekt im Marketing woanders liegt: Wie begeistern wir Menschen für Nachhaltigkeit? Wie erzählen wir Geschichten für eine lebenswertere Zukunft? Wie machen wir ökosoziale Alternativen sexier als konventionelle? Da haben wir z.B. mit der Aktionswoche „Wahre Kosten“ für PENNY oder unseren Weihnachtsfilmen „The Wish“ oder „What about us?“ für soziale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit sichtbare Leuchttürme geschaffen, die Menschen aufgeklärt, aufgeweckt oder berührt haben. Das ist unser wahrer Scope 3 für eine lebensdienlichere Wirtschaft und Welt.

11 | Wir befinden uns im Jahr 2030 und Sie blicken zurück auf die letzten 5 Jahre. Auf welche Nachhaltigkeitsleistung Ihres Unternehmens sind Sie besonders stolz und warum?

Wir haben es mit der CMO Community geschafft, die Rolle des CMOs gemeinsam neu zu definieren und die nötigen Tools und Learnings dafür zu entwickeln, zu teilen und zusammen zu lernen: Die/der CMO wird sich dann nicht mehr nur als Markenbauer:in verstehen, sondern ein neues Selbsterständnis als Mitbauer:in einer lebendienlichen Welt verstehen. Über Marken, die sich wieder in Bezug zu Gesellschaft und Natur setzen. Über Geschichten, die die Menschen für die Zukunft begeistern. Und die damit neue Märkte von Morgen erfolgreich gestalten. Der komplette Marketing-Mix liegt dann wieder in der Hand der CMOs und sie setzen ihre Superpower ein, um etwas zu schaffen, das für sie und für uns alle wirklich zählt.

 

Vielen Dank für dieses Interview, Stefanie Kuhnhen!

Und wer noch mehr über die Arbeit von Stefanie Kuhnhen und der Serviceplan Group zum Thema Nachhaltigkeit wissen möchte, findet unter #TheGoodLine das komplette Portfolio.

Wollen Sie Ihr Unternehmen profitabel und nachhaltig aufstellen?

Egal ob Sie ganz am Anfang stehen, oder schon erste Schritte gegangen sind, wir unterstützen Sie bei:

  • Sicherstellung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit (Status Quo Analyse)
  • Entwicklung einer zukunftsfähigen Unternehmensstrategie
  • Rechts- und prüfsichere Erfüllung der ESG-Anforderungen: CSRD, EUDR, LkSG und CSDDD
  • Digitalisierung und Automatisierung aller relevanten Prozesse
  • Implementierung eines Nachhaltigkeitsmanagements
  • Etablierung der interne und externen Nachhaltigkeitskommunikation (inkl. GCD Konformität)
  • Trainings & Coachings für Führungskräfte (Change Management, Resilienz, Auf dem Weg zur Führungskraft uvm.)
  • … und natürlich auch bei individuellen, unternehmensspezifischen Herausforderungen.

Wir verschaffen Ihnen einen Vorsprung! Lassen Sie uns jetzt starten und buchen Sie einen kostenlosen Beratungstermin!

Dr. Martin Bethke

20 Jahre Erfahrung im Top-Management in multinationalen Unternehmen, Start-ups und NGOs. Falls Sie Fragen zu diesem Artikel oder Interesse an einer Zusammenarbeit haben, schreiben Sie mir oder besuchen Sie mich auf LinkedIn.