Cookie Einstellungen
Skip to main content

    Einleitung

    Die neue EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) sorgt im Mittelstand für Unsicherheit. Ab 2026 dürfen Produkte aus bestimmten Rohstoffen – darunter Holz, Papier, Kaffee, Kakao, Soja und Palmöl – nur noch dann auf den europäischen Markt gelangen, wenn ihre Herkunft eindeutig nachgewiesen werden kann: entwaldungsfrei.

    Für Händler und Hersteller im Mittelstand bedeutet das: Sie tragen Verantwortung für ihre gesamte Lieferkette. Wer die geforderten Nachweise nicht erbringen kann, riskiert Bußgelder, Reputationsschäden und sogar den Marktausschluss. Gleichzeitig entsteht eine Chance: Unternehmen, die frühzeitig Transparenz schaffen, können Vertrauen gewinnen und sich als verlässlicher Partner im Wettbewerb positionieren.

    Damit Sie den Überblick behalten, haben wir eine EUDR-Checkliste mit 7 Schritten erstellt, die KMU jetzt umsetzen sollten.

    1. Rohstoffe und Produkte identifizieren

    Welche Produkte und Materialien in Ihrem Unternehmen fallen überhaupt unter die EUDR?

    • Holz & Papier (inkl. Verpackungen)

    • Kaffee & Kakao

    • Palmöl & Soja

    • Rinderprodukte

    Gerade bei Verpackungen (Holzpaletten, Kartonagen) ist vielen Unternehmen nicht bewusst, dass sie betroffen sind. Eine saubere Bestandsaufnahme ist der erste Schritt, um Risiken zu erkennen.

    2. Lieferketten kartieren

    Ohne Transparenz keine Compliance. Erstellen Sie eine Übersicht aller Zulieferer, Zwischenhändler und Produzenten in Ihrer Lieferkette.

    • Wer liefert was?

    • Aus welchem Land stammen die Rohstoffe?

    • Gibt es bereits Nachweise oder Zertifikate?

    Eine einfache Excel-Liste reicht für den Einstieg. Später können digitale Tools wie ESG-Software (z.B. den osapiens HUB) oder Blockchain-basierte Systeme die Arbeit erleichtern.

    👉 Mehr dazu auch im Beitrag: Digitalisierung & KI im ESG-Management

    3. Risikoanalyse durchführen

    Nicht alle Lieferketten sind gleich riskant. Während europäische Zulieferer oft schon Standards erfüllen, besteht in Regionen wie Südamerika oder Südostasien ein höheres Risiko für Entwaldung.

    • Prüfen Sie Herkunftsländer und Sektoren.

    • Arbeiten Sie mit gängigen Standards (z. B. FSC, RSPO, Rainforest Alliance).

    👉 Siehe hierzu auch EU-Kommission – EUDR Überblick

    4. Nachweise einfordern

    Ab 2025 müssen Unternehmen Geolokalisierungsdaten zu den Anbauflächen liefern, aus denen ihre Rohstoffe stammen. Klingt komplex, ist aber Pflicht. Starten Sie frühzeitig, Lieferanten darauf vorzubereiten.

    • Fordern Sie Nachweise aktiv ein.

    • Verankern Sie EUDR-Kriterien in Lieferantenverträgen.

    5. Interne Prozesse anpassen

    EUDR-Compliance darf nicht am Schreibtisch einer einzelnen Person hängen. Binden Sie alle relevanten Abteilungen mit ein – von Einkauf, Rechtsabteilung, Qualitätssicherung bis zur Nachhaltigkeitsabteilung. Und vergessen Sie nicht, klare Verantwortlichkeiten zu definieren.

    👉  Weitere Hinweise auch hier: EUDR im Mittelstand verstehen

    6. Dokumentation & Reporting sichern

    Die EUDR fordert eine lückenlose Dokumentation. Jedes Unternehmen muss nachweisen können, dass seine Lieferketten entwaldungsfrei sind – und das bis zu fünf Jahre lang.

    • Führen Sie ein standardisiertes Reporting ein.

    • Nutzen Sie zentrale Datenbanken oder Tools.

    • Halten Sie die Nachweise prüfungssicher fest.

    7. Frühzeitig kommunizieren

    Verwandeln Sie Pflicht in Kür: Unternehmen, die transparent über ihre Lieferketten berichten, gewinnen das Vertrauen von Kunden, Banken und Investoren.

    • Nutzen Sie Nachhaltigkeitsberichte für die Kommunikation.

    • Binden Sie Ihre EUDR-Bemühungen aktiv in Marketing und Vertrieb ein.

    Fazit

    Die EUDR ist keine bürokratische Randnotiz, sondern ein echter Gamechanger für den Mittelstand. Händler und Hersteller, die jetzt handeln, verschaffen sich Klarheit, minimieren Risiken und sichern sich neue Geschäftschancen.

    Wer seine Lieferketten EUDR-konform gestaltet, kann diese Compliance auch als Wettbewerbsvorteil nutzen. Kunden, Banken und Investoren honorieren Transparenz und Verlässlichkeit. Denn EUDR-Compliance ist kein reiner Kostenblock, sondern ein Investment in die Zukunftsfähigkeit (ob Compliance, Effizienz oder mehr Profitabilität – wir unterstützen Sie dabei).

    👉 Sichern Sie Ihre Lieferketten – sprechen Sie uns an, wir zeigen Ihnen, wie Sie EUDR-Compliance effizient und kostengünstig aufbauen und in Ihr Unternehmen integrieren.

    Juliane Höfler

    19 Jahre Erfahrung als Unternehmerin, Managerin und Beraterin. Falls Sie Fragen zu diesem Artikel oder Interesse an einer Zusammenarbeit haben, schreiben Sie mir oder besuchen Sie mich auf LinkedIn.