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    Einleitung

    Die Metall- und Stahlindustrie ist Herzstück der deutschen Wirtschaft – und einer der größten Emittenten von CO₂. Gleichzeitig gehört sie zu den Branchen, die am stärksten vom globalen Wettbewerb geprägt sind. Günstiger Stahl aus Asien, steigende Energiepreise in Europa und neue Regulierung wie der CBAM (Carbon Border Adjustment Mechanism) stellen Unternehmen vor enorme Herausforderungen.

    Für mittelständische Zulieferer, Verarbeiter und Produzenten gilt: CO₂-Kosten sind längst ein Wettbewerbsfaktor. Wer sie nicht kennt und steuert, verliert Marge und Marktanteile. Wer dagegen frühzeitig auf Dekarbonisierung setzt, kann nicht nur Risiken minimieren, sondern sich neue Geschäftschancen sichern.

    1. Bedeutung der Metall- & Stahlindustrie im Mittelstand

    Mit rund 85.000 Unternehmen und über einer Million Beschäftigten ist die Metall- und Stahlbranche eine tragende Säule des deutschen Mittelstands. Viele Hidden Champions produzieren Komponenten für Maschinenbau, Automotive oder Bauwesen.

    Doch genau diese Stärke macht die Branche anfällig: Kunden aus aller Welt vergleichen Preise – und CO₂-Kosten schlagen sich direkt in der Kalkulation nieder. Seit 2021 sind Emissionen in der EU über den Emissionshandel (ETS) bepreist. Ab 2027 kommt der ETS II hinzu, der auch Wärme und Verkehr umfasst. Und der CBAM sorgt dafür, dass importierter Stahl ebenfalls mit CO₂-Kosten belastet wird.

    Für die Branche gilt daher: Dekarbonisierung ist keine Option, sondern Überlebensstrategie.

    2. CO₂-Kosten als Gamechanger

    CO₂ hat heute einen Preis von rund 55 € pro Tonne im EU-ETS. Prognosen gehen davon aus, dass dieser Preis bis 2030 auf 120–150 € steigen wird. Für ein mittelständisches Stahl- oder Metallunternehmen mit hohen Energieverbräuchen kann das Millionenbeträge pro Jahr ausmachen.

    Beispiel: Ein Betrieb mit 100.000 Tonnen CO₂-Emissionen jährlich zahlt heute 5,5 Millionen Euro – 2030 könnten es 12–15 Millionen Euro sein. Wer diese Kosten nicht in den Griff bekommt, verliert im internationalen Wettbewerb.

    Doch CO₂-Kosten sind steuerbar. Energieeffizienz, erneuerbare Energien, Materialeinsparung und Kreislaufwirtschaft können Belastungen reduzieren. Und: Unternehmen, die ihre Emissionen transparent machen, erhalten bessere Finanzierungskonditionen, weil Banken zunehmend ESG-Kriterien bewerten.

    👉 Mehr zum Thema im Artikel: CO₂-Kosten & Klimarisiken im Mittelstand

    👉 Transparenz schaffen und CO₂-Kosten steuern mit unserem CO₂-Kosten-Check-Tool für den Mittelstand.

    3. CBAM: Herausforderung & Chance zugleich

    Der Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM) ist eine der wichtigsten Neuerungen der EU-Klimapolitik. Er sorgt dafür, dass importierte Produkte wie Stahl, Aluminium oder Zement künftig mit denselben CO₂-Kosten belegt werden wie Produkte aus der EU. Ziel: Wettbewerbsverzerrungen vermeiden und Carbon Leakage verhindern.

    Für den Mittelstand bedeutet CBAM zweierlei: Einerseits steigen die Kosten für Importe, da Stahl oder Aluminium aus Drittländern künftig mit Zertifikaten belegt werden müssen. Andererseits entsteht eine Chance, weil europäische Produkte durch diese Regulierung fairer im Wettbewerb stehen. Für Unternehmen, die ihre Emissionen transparent im Griff haben, eröffnet CBAM die Möglichkeit, ihre Position im Markt zu stärken und sich gegenüber internationalen Wettbewerbern durch Glaubwürdigkeit abzugrenzen.

    👉 Weitere Infos zu CBAM auch bei unserem Partner osapiens: Machen Sie Ihre Importe fit für den Handel in der EU.

    4. Dekarbonisierung in der Praxis

    Die Branche steht längst nicht mehr am Anfang, wenn es um Dekarbonisierung geht. In Duisburg etwa baut die SMS Group für Thyssenkrupp eine Direktreduktionsanlage, die klassische Hochöfen ablösen soll. Mit Wasserstoff betrieben, wird sie jährlich über 3,5 Millionen Tonnen CO₂ einsparen – ein Projekt, das zeigt, wie tiefgreifend die Transformation sein wird.

    Doch es geht nicht nur um Großprojekte. Viele Mittelständler beginnen damit, Schrott und Recyclingmaterialien stärker einzusetzen, um den CO₂-Fußabdruck ihrer Produkte zu reduzieren. Urban Mining und Kreislaufwirtschaft werden zunehmend zu praxistauglichen Ansätzen, die Materialkosten senken und CO₂ einsparen. Andere Unternehmen investieren in erneuerbare Energien oder elektrifizieren Prozesse, um ihre Scope-2-Emissionen zu reduzieren.

    Auch die Lieferantenauswahl gewinnt an Bedeutung. Wer konsequent CO₂-arme Vorprodukte einkauft, senkt automatisch seine eigenen Scope-3-Emissionen. Dekarbonisierung in der Praxis bedeutet also eine Mischung aus Großinvestitionen, operativer Effizienz und klugen Einkaufsentscheidungen – und genau diese Kombination wird für den Mittelstand entscheidend.

    👉 Mehr zum Thema im Artikel: Dekarbonisierung & Scope 3 im Mittelstand: Von der Pflicht zur Wettbewerbsstrategie

    5. Risiken für den Mittelstand

    Die Risiken sind vielfältig und reichen von steigenden CO₂-Preisen über zunehmende Anforderungen der Kunden bis hin zu strengeren Regeln der Banken. Ohne eine aktive Steuerung können CO₂-Kosten die Profitabilität massiv belasten und sogar existenzbedrohend werden. Kunden verlangen heute schon Transparenz über den CO₂-Fußabdruck von Produkten; Zulieferer, die diese Daten nicht liefern können, fliegen mittelfristig aus der Lieferkette.

    Auch Finanzierungsrisiken nehmen zu. Banken koppeln Kredite immer stärker an ESG-Ratings, und Unternehmen ohne klare Klimastrategie müssen mit schlechteren Konditionen rechnen. Hinzu kommen regulatorische Risiken: Fehlende CBAM-Nachweise können zu Strafzahlungen führen, die in die Millionen gehen. Für mittelständische Unternehmen, die oft mit knappen Margen arbeiten, ist das ein Risiko, das nicht ignoriert werden darf.

    👉 Mehr zum Thema im Artikel: Finanzierung, Banken & ESG-Ratings im Mittelstand – Wie Nachhaltigkeit über Kredite entscheidet

    6. Chancen für den Mittelstand

    Doch die Transformation bietet mindestens ebenso viele Chancen. Unternehmen, die ihre CO₂-Daten transparent machen, gewinnen Vertrauen bei Kunden und Investoren. Sie werden zu bevorzugten Partnern, weil sie Risiken nicht nur verstehen, sondern aktiv managen.

    Zudem eröffnen sich neue Märkte. Immer mehr Kunden suchen aktiv nach CO₂-armen Materialien, und wer hier frühzeitig Angebote macht, kann sich von der Konkurrenz abheben. Gleichzeitig lassen sich durch Energieeffizienzprojekte oder den Einsatz erneuerbarer Energien nicht nur Emissionen, sondern auch Kosten reduzieren.

    Auch die Finanzierung kann zum Wettbewerbsvorteil werden. Unternehmen, die nachweislich CO₂ einsparen, werden von Banken und Investoren positiver bewertet und erhalten Zugang zu günstigeren Krediten. In Summe wird deutlich: Wer die Herausforderung aktiv annimmt, verschafft sich Vorteile, die weit über reine Compliance hinausgehen.

    7. Unser Beratungsansatz für die Branche

    Wir bei Butterfly Effect Cons unterstützen mittelständische Unternehmen in der Metall- und Stahlindustrie dabei, CO₂-Kosten und regulatorische Anforderungen nicht nur abzuarbeiten, sondern als Hebel für Wettbewerbsfähigkeit zu nutzen.

    Am Anfang steht Transparenz: Mit unserem CO₂-Kosten-Rechner schaffen wir Klarheit für CFOs und Geschäftsführungen, welche finanziellen Belastungen drohen und wo Einsparpotenziale liegen. Darauf aufbauend entwickeln wir individuelle Dekarbonisierungsstrategien, die sowohl ökologisch sinnvoll als auch wirtschaftlich tragfähig sind.

    Wir helfen dabei, CBAM-Compliance aufzubauen, sodass Unternehmen sicher exportieren und importieren können. Und wir begleiten die Organisation im Change-Prozess, damit Führungskräfte und Mitarbeitende den Wandel mittragen und nicht blockieren. Unser Anspruch: aus regulatorischem Druck echten unternehmerischen Nutzen zu machen.

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    Fazit

    Die Metall- und Stahlindustrie steht vor einer Zäsur. Steigende CO₂-Kosten, neue Regulierung und internationale Konkurrenz setzen den Mittelstand unter Druck. Doch wer die Herausforderungen aktiv annimmt, kann daraus klare Wettbewerbsvorteile entwickeln.

    Dekarbonisierung ist nicht nur Pflicht, sondern auch eine Chance, sich im Markt neu zu positionieren. Mit den richtigen Strategien lassen sich Kosten senken, Kundenanforderungen erfüllen und Finanzierungsvorteile sichern.

    👉 Nutzen Sie unseren CO₂-Kosten-Rechner und sichern Sie die Wettbewerbsfähigkeit Ihres Unternehmens – sprechen Sie uns an, wir begleiten Sie praxisnah und pragmatisch.

    Dr. Martin Bethke

    20 Jahre Erfahrung im Top-Management in multinationalen Unternehmen, Start-ups und NGOs. Falls Sie Fragen zu diesem Artikel oder Interesse an einer Zusammenarbeit haben, schreiben Sie mir oder besuchen Sie mich auf LinkedIn.