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    Die Abkürzung „EUDR“ taucht seit Monaten immer häufiger in Fachartikeln und Branchennews auf. Doch viele Mittelständler fragen sich: Was steckt eigentlich hinter der EU-Entwaldungsverordnung – und ab wann betrifft sie uns konkret?

    Hier finden Sie eine kompakte Erklärung mit Definition, Fristen und den wichtigsten Pflichten.

    Definition

    Die EU-Entwaldungsverordnung (EUDR – EU Deforestation Regulation) gilt für Unternehmen, die Holz, Kakao, Kaffee, Palmöl, Soja, Kautschuk, Rinder oder Erzeugnisse aus diesen Rohstoffen in der EU handeln. Sie müssen künftig nachweisen, dass ihre Produkte entwaldungsfrei und legal erzeugt wurden (mehr dazu auch HIER)– und Rückverfolgbarkeit bis zur Anbaufläche gewährleisten. Die EUDR setzt damit neue Standards für verantwortungsbewussten Handel und erhöht den regulatorischen Druck auf die Lieferketten von Unternehmen.

    Ziele der Verordnung

    • Schutz der Wälder weltweit, insbesondere tropischer Regenwälder.

    • Beitrag zur Erreichung der EU-Klimaziele.

    • Schaffung von faireren Wettbewerbsbedingungen, indem alle Unternehmen die gleichen Anforderungen erfüllen müssen.

    Fristen

    • Große Unternehmen: Die EUDR-Anforderungen treten ab dem 30. Dezember 2025 in Kraft.

    • Kleine und mittlere Unternehmen (KMU): Für sie gilt eine verlängerte Frist bis zum 30. Juni 2026.

    Nach Definition der EUDR gelten als KMU Unternehmen, die einen der folgenden Schwellenwerte überschreiten:

    • Bilanzsumme weniger als 43 Mio. Euro
    • Jahresumsatz weniger als 50 Mio. Euro
    • Mitarbeitendenzahl weniger als 250 im Jahresdurchschnitt

    👉 Heißt: Auch wenn Ihr KMU nicht direkt durch die EUDR betroffen ist, kann es sein, dass Sie auch heute schon durch Ihre Kunden und Zulieferer in die Pflicht genommen werden.

    Pflichten für Unternehmen

    • Sorgfaltspflicht: Nachweis, dass Produkte entwaldungsfrei sind.

    • Geolokalisierung: Herkunft muss über Koordinaten belegbar sein.

    • Dokumentation: Alle Nachweise sind revisionssicher aufzubewahren.

    👉 Details zu den rechtlichen Vorgaben finden Sie direkt im Gesetzestext der EUDR (EUR-Lex)

    Bedeutung für den Mittelstand

    Die Umsetzung der EUDR ist komplex. Viele Unternehmen stehen vor der Herausforderung, Daten zu sammeln, die in Herkunftsländern oft nicht systematisch erfasst werden, wie z.B. Geokoordinaten von Anbauflächen. Hinzu kommt der Dialog mit lokalen Lieferanten, der sich oft als schwierig erweist. Denn diese müssen nicht nur geschult, sondern auch rechtlich und technisch befähigt werden, die nötigen Informationen zu liefern.

    Fakt ist: Für KMU ist die EUDR eine Herausforderung – aber auch eine Chance. Unternehmen, die ihre Lieferketten frühzeitig auf Konformität prüfen, verschaffen sich einen klaren Wettbewerbsvorteil.

    Gerade Branchen wie Handel, Konsumgüter und Bauwesen sind betroffen. Mehr dazu finden Sie in unserem Beitrag "Die EUDR verstehen – was Mittelständler jetzt wissen müssen".

    Fazit

    Die EUDR ist mehr als nur ein Gesetz – sie ist ein Paradigmenwechsel im europäischen Handel. Wer vorbereitet ist, kann nicht nur Risiken vermeiden, sondern auch seine Marktposition stärken. Und die Devise für KMO oder Konzern lautet: Wer frühzeitig seine Lieferkette systematisch analysiert kann

    • Komplexität pragmatisch managen,
    • rechtliches Sicherheit und Compliance gewährleisten
    • Wettbewerbsvorteile sichern.

    👉 Wir helfen Mittelständlern, ihre EUDR-Pflichten effizient umzusetzenkontaktieren Sie uns!

    Juliane Höfler

    19 Jahre Erfahrung als Unternehmerin, Managerin und Beraterin. Falls Sie Fragen zu diesem Artikel oder Interesse an einer Zusammenarbeit haben, schreiben Sie mir oder besuchen Sie mich auf LinkedIn.