Der Bausektor steht im Zentrum der globalen Klimadebatte. Mit rund 40 Prozent Anteil am weltweiten Rohstoffverbrauch, etwa 30 Prozent der CO2-Emissionen im Lebenszyklus von Gebäuden und mehr als der Hälfte des deutschen Abfallaufkommens ist die Bauwirtschaft nicht nur einer der ressourcenintensivsten, sondern auch einer der klimapolitisch relevantesten Sektoren. Gleichzeitig birgt gerade dieser Bereich enorme Hebel für Klimaschutz, Ressourcenschonung und Innovation – wenn die richtigen Weichen gestellt werden. Grund genug für uns, dies einmal in der Studie Nachhaltige Baustoffwende genauer zu betrachten und Handlungsfelder für eine nachhaltigere Bauwirtschaft zu identifizieren.
Die Problemstellung: Lineares Bauen hat ausgedient
Der klassische lineare Bauansatz – Materialien werden gefördert, verbaut und am Ende entsorgt – ist in Zeiten wachsender Ressourcenknappheit, Biodiversitätsverlust und Klimawandel nicht mehr tragfähig. Allein in Deutschland entstehen jährlich mehr als 220 Millionen Tonnen Bau- und Abbruchabfälle. Zwar werden mineralische Abfälle zu großen Teilen verwertet, jedoch vor allem als Downcycling in minderwertigen Anwendungen wie dem Straßenunterbau. Der hochwertige Wiedereinsatz als gleichwertiger Baustoff bleibt bislang die Ausnahme.
Zudem sind zentrale Materialien wie Zement besonders emissionsintensiv. Bei der Herstellung von Zement werden pro Tonne rund 600 bis 900 Kilogramm CO2 freigesetzt. Der Einsatz klimafreundlicherer Alternativen sowie zirkulärer Materialien ist zwar technisch möglich, findet aber noch zu wenig Eingang in die Planungspraxis.
Die nachhaltige Baustoffwende als strategische Notwendigkeit
Eine systemische Baustoffwende ist kein ökologisches Add-on, sondern eine Voraussetzung für das Erreichen der deutschen und europäischen Klimaziele. Sie umfasst mehr als nur die Wahl anderer Materialien: Es geht um neue Planungslogiken, digitale Werkzeuge, zirkuläre Beschaffung und eine Überarbeitung regulatorischer Standards.
Unsere aktuelle Studie, die Butterfly Effect Consulting gemeinsam mit dem Wuppertal Institut im Auftrag von Holcim Deutschland erstellt hat, zeigt: Die Transformation ist technisch machbar, wirtschaftlich attraktiv und politisch steuerbar. Die öffentliche Hand mit ihrem Bauvolumen von über 500 Milliarden Euro pro Jahr spielt dabei eine zentrale Rolle. Durch verbindliche Vorgaben für Rezyklatquoten, Lebenszykluskosten und zirkuläre Vergabekriterien kann sie einen Paradigmenwechsel in Gang setzen.
Acht Handlungsfelder für zirkuläres Bauen
Die Studie identifiziert acht konkrete Handlungsfelder, mit denen Politik, Kommunen und Wirtschaft die Baustoffwende einleiten können:
1. Verbindliche Rezyklatquoten und Materialvorgaben
2. Lebenszyklusbasierte Ökobilanzierung im Bauwesen
3. Nutzung des Vergaberechts als Transformationsinstrument
4. Finanzielle Anreize und Investitionsprogramme
5. Digitale Infrastruktur für Materialpässe und Gebäudekataster
6. Wissen, Qualifikation und Kulturwandel in Planung und Ausführung
7. Urban Mining-Strategien für anthropogene Lager
8. Rechtssicherheit für Recyclingprodukte durch klare Regulatorik
Diese Handlungsfelder sind kein Wunschzettel, sondern ein umsetzbares Programm für eine Bauwirtschaft im Einklang mit den planetaren Grenzen. Entscheidend ist: Die Zeit zu handeln ist jetzt.
„Die Studie Nachhaltige Baustoffwende veranschaulicht, dass die Transformation des Bausektors Klima- und Ressourcenschutz in Deutschland deutlich nach vorne bringen kann“, kommentiert Dr. Martin Bethke, Gründer und CEO von Butterfly Effect Consulting. „Damit kann die Bauwirtschaft entscheidend zum Erreichen der deutschen Klimaschutzziele und zur Schonung knapper Primärrohstoffe beitragen. Die Baustoffwende ist ein zentraler Baustein für die ökologische Modernisierung der deutschen Wirtschaft.“
👉 DOWNLOAD der Studie "Nachhaltige Baustoffwende" 👈
Unser Beitrag: Strategieberatung für Unternehmen, öffentliche Auftraggeber und Industrie
Butterfly Effect Consulting unterstützt Unternehmen, Verbände und die öffentliche Hand dabei, zirkuläres Bauen in die Praxis umzusetzen. Wir beraten bei der Entwicklung von Strategien zur Implementierung der Kreislaufwirtschaft, der Umsetzung von ESG-Anforderungen und der strategischen Transformation ganzer Beschaffungsprozesse und Lieferketten. Dabei verbinden wir regulatorische Expertise mit tiefem Branchenverständnis und wissenschaftlich fundierten Methoden.
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