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Wie können wir es schaffen, den Klimawandel rückgängig zu machen und ein stabiles Klima wieder herzustellen? Das ist die Frage, die uns heute umtreibt. Warum? Nun, um den Klimawandel rückgängig zu machen, reicht es nicht aus, nur den Ausstoß von Treibhausgasen – allen voran CO₂ – zu verringern oder ganz zu stoppen. Denn die Treibhausgase, die sich bereits über Jahrzehnte und Jahrhunderte in der Atmosphäre angesammelt haben, bleiben dort sehr lange erhalten und beeinflussen das Klima weiterhin. Selbst wenn wir von heute auf morgen keine fossilen Brennstoffe mehr verwenden würden, bliebe das überschüssige CO₂ zunächst in der Luft und trüge weiter zur Erderwärmung bei.

Um die globale Erwärmung tatsächlich zu umkehren, muss also nicht nur die Menge an neu emittiertem CO₂ drastisch reduziert werden, sondern der bereits vorhandene Überschuss an Kohlendioxid in der Atmosphäre muss aktiv wieder entzogen werden. Dieser Prozess wird häufig als „Negative Emissionen“ oder „CO₂-Entnahme“ (Carbon Dioxide Removal, CDR) bezeichnet. Je schneller und wirksamer solche Maßnahmen umgesetzt werden, desto größer ist die Chance, das Klima langfristig zu stabilisieren. Und wer kann das nicht besser beurteilen als der Mann, der sich tagtäglich damit beschäftigt mit seinem Unternehmen vertrauenswürdige und freiwillige CO2-Removals vorantreibt und insbesondere Landwirt:innen mobilisiert, den Klimawandel rückgängig zu machen?

In unserer Interviewreihe zur Nachhaltigkeit und zukunftsweisenden Lösungen sprechen wir heute deshalb in unserer Serie "Das nachhaltige Interview – 11 Fragen an…" mit Johannes Schwegler, Geschäftsführer von TREEO | Fairventures Digital GmbH.

Also, legen wir los!

Das nachhaltige Interview – 11 Fragen an…

01 | Wenn Ihr Unternehmen ein Superheld wäre, welche nachhaltige Superkraft hätte es?

Unsere Superkraft wäre die Fähigkeit, Millionen von Bäumen zu pflanzen und deren Wachstum präzise zu überwachen, um CO2 aus der Atmosphäre zu entnehmen und langfristig zu binden.

02 | Was würden Sie sagen, wenn jemand behauptet, Nachhaltigkeit ist nur ein Trend?

Nachhaltigkeit als Trend zu bezeichnen, verkennt die existenzielle Bedeutung für unseren Planeten und damit auch für unsere Existenz. Es erfordert vielmehr einen Paradigmenwechsel in unserem Denken und Handeln, der unser Überleben als Spezies sichern soll. Um es noch einmal anders zu sagen, wenn Nachhaltigkeit nur ein Trend wäre, wäre es der längste und wichtigste Trend seit der Erfindung des Rads!

03 | Was war der größte „Nachhaltigkeits-Fail“, den Sie erlebt haben, und was haben Sie daraus gelernt?

Ein bedeutender Rückschlag war die Erkenntnis, dass einige Aufforstungsprojekte nicht die erwarteten Ergebnisse lieferten. Wir lernten daraus, dass präzise Messmethoden und langfristiges Monitoring entscheidend sind und wir nur datenbasiert auf unsere „Fails“ erkennen und gegensteuern können. Letztendlich brauchen wir viele Fails, um uns dahin zu entwickeln, dass alle Stakeholder davon profitieren.

04 | Was bedeutet „Nachhaltiges Wirtschaften“ für Ihr Unternehmen, wenn Sie es in einem Satz sagen müssten?

Nachhaltiges Wirtschaften bedeutet in unserem Kontext, wirtschaftliches Wachstum, Umweltschutz, Biodiversität und soziale Gerechtigkeit in Einklang zu bringen, indem wir Kleinbauern befähigen, Bäume zu pflanzen und dabei ein zusätzliches Einkommen zu generieren, Biodiversität fördern und das ambitionierte, klimabewusste Unternehmen auch datenbasiert Ihr Engagement nachweisen können, ohne in die Greenwashing Falle zu treten.

05 | Was war die kurioseste oder bezauberndste Idee zum Thema ESG, die jemals in Ihrem Unternehmen vorgeschlagen wurde? Und vor allem: Was ist aus ihr geworden?

Wir wurden gefragt, ob wir ein Klimazertifikat für 1 Euro pro Tonne Co2 anbieten könnten, andere würden das doch auch tun. Leider wurden viele Zertifikate für Ramschpreise gehandelt, deshalb ging auch das Vertrauen in die Klimaprojekte den Bach runter und wir müssen das Vertrauen mit echten Daten und viel Transparenz wieder aufbauen.

06 | Wenn Sie eine Nachhaltigkeits-Challenge gegen ein anderes Unternehmen starten könnten, was wäre die Herausforderung?

Die wahre Herausforderung wäre, welches Unternehmen den größten positiven Einfluss auf eine lokale Gemeinschaft haben kann, gemessen an verbesserter Lebensqualität und ökologischer Regeneration.

07 | Gibt es eine Nachhaltigkeitsmaßnahme, die bei Ihnen im Unternehmen umgesetzt wurde, die die Mitarbeitenden anfangs für verrückt hielten, aber die sich als goldrichtig erwiesen hat?

Die Entwicklung unserer TREEO-App nebst Dashboard zur Überwachung von Baumwachstum und CO2-Bindung schien anfangs sehr ambitioniert, erwies sich aber als Schlüssel zur Skalierung unserer Aufforstungsprojekte. Zudem mit Partnern einen eigenen Standard zu entwickeln und damit gegen die bestehenden Standards dieser Welt anzutreten.

08 | Wo sehen Sie für Ihr Unternehmen oder Ihre Branche die größten Chancen, wenn es um die Verknüpfung von Profitabilität und Nachhaltigkeit geht?

Die größten Chancen liegen in der Entwicklung von Lösungen für Unternehmen, die ihre Klimaziele mit sozialen und Biodiversitätszielen in Einklang bringen wollen, insbesondere durch hochwertige Kohlenstoffspeicherung.

09 | Stichwort ESG-Regulatorik: Pain in the A** oder Chance für die Zukunft? Und warum?

Es ist wie Brokkoli – nicht immer lecker, aber gut für uns. Und wer weiß, vielleicht entwickeln wir ja noch einen Geschmack dafür! Letztendlich ist die ESG-Regulatorik ein notwendiger Katalysator für einen Paradigmenwechsel in der Wirtschaft. Sie mag unbequem sein und manchmal auch über das Ziel hinausschießen, aber sie zwingt uns, die wahren Kosten unseres Handelns zu berücksichtigen. Ich wünsche mir in diesen herausfordernden Zeiten noch einen geschärften Blick besonders auf kleine und mittelständische Unternehmen, die doch durchaus mit der Detailfreude der Regulatorik zu kämpfen haben. Unternehmer:innen müssen neben der Notwendigkeit auch Freude daran haben, ihr Unternehmen auf die Zukunft vorzubereiten.

10 | Wir wollen von Ihnen lernen: Beschreiben Sie ein Projekt (oder eine Initiative) das aus Ihrer Sicht beispielhaft für die Nachhaltigkeitsbestrebungen Ihres Unternehmens ist. 

Die Kaskadennutzung von Holz, wie sie in der europäischen Holzindustrie oft praktiziert wird, zeigt uns, dass der Wert eines Materials nicht mit seiner ersten Nutzung endet. Mit einem Kaskadenfaktor von 2,12 wird Frischholz mehr als anderthalbmal genutzt, bevor es endgültig verwertet wird. Dies fordert uns heraus, den Lebenszyklus von Materialien neu zu denken und kreative Wege zu finden, um Ressourcen länger im Kreislauf zu halten. Es zeigt, dass wir mit den richtigen Werkzeugen und der richtigen Einstellung positive Veränderungen in großem Maßstab bewirken können. Letztendlich ist aber auch TREEO mehr als ein Projekt – es ist unser Versuch, eine Brücke zwischen Technologie, Natur und menschlichem Handeln und Bedürfnissen zu schlagen.

11 | Wir befinden uns im Jahr 2030 und Sie blicken zurück auf die letzten 5 Jahre. Auf welche Nachhaltigkeitsleistung Ihres Unternehmens sind Sie besonders stolz und warum?

In den letzten 5 Jahren haben wir es geschafft, unser Ziel von 100 Millionen gepflanzten Bäumen zu erreichen und unsere digitalen Tools zur Überwachung und Verifizierung von Kohlenstoffbindung weltweit zu etablieren.

 

Vielen Dank für das nachhaltige Interview, Johannes Schwegler!

Und wer noch mehr über die Arbeit von Johannes Schwegler und TREEO  zum Thema CO2-Removal wissen möchte, oder Interesse an einer Zusammenarbeit hat, findet auf der Website weitere Infos und Hintergründe, sowie die Ansprechpartner.

Wollen Sie Ihr Unternehmen profitabel und nachhaltig aufstellen?

Egal ob Sie ganz am Anfang stehen, oder schon erste Schritte gegangen sind, wir unterstützen Sie bei:

  • Sicherstellung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit (Status Quo Analyse)
  • Entwicklung einer zukunftsfähigen Unternehmensstrategie
  • Rechts- und prüfsichere Erfüllung der ESG-Anforderungen: CSRD, EUDR, LkSG und CSDDD
  • Digitalisierung und Automatisierung aller relevanten Prozesse
  • Implementierung eines Nachhaltigkeitsmanagements
  • Etablierung der interne und externen Nachhaltigkeitskommunikation (inkl. GCD Konformität)
  • Trainings & Coachings für Führungskräfte (Change Management, Resilienz, Auf dem Weg zur Führungskraft uvm.)
  • … und natürlich auch bei individuellen, unternehmensspezifischen Herausforderungen.

Wir verschaffen Ihnen einen Vorsprung! Lassen Sie uns jetzt starten und buchen Sie einen kostenlosen Beratungstermin!

Dr. Martin Bethke

20 Jahre Erfahrung im Top-Management in multinationalen Unternehmen, Start-ups und NGOs. Falls Sie Fragen zu diesem Artikel oder Interesse an einer Zusammenarbeit haben, schreiben Sie mir oder besuchen Sie mich auf LinkedIn.